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Dr. Timo Rodi Dr. Timo Rodi

Blutwerte und deren Abkürzungen einfach erklärt

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Blutwerte und deren Abkürzungen einfach erklärt

Jeder hat schon mal ein Blutbild machen lassen, sei es im Rahmen einer Routineuntersuchung oder aufgrund bestimmter Symptome. Der Ablauf ist dabei derselbe: Nachdem die Blutprobe entnommen wurde, wird sie an ein Labor übermittelt, wo sie analysiert wird. Die Ergebnisse sind – je nach Art der Untersuchung – meist innerhalb weniger Tage verfügbar. Deren Interpretation gestaltet sich oft jedoch als kompliziert. Was genau sagen die verschiedenen Werte aus? Welche Blutwerte gibt es überhaupt und wann oder warum werden diese untersucht? Wir erklären alles rund um die wichtigsten Blutwerte und deren Abkürzungen.

Blutwerte und Blutuntersuchungen verstehen – deshalb werden Blutwerte untersucht

Ärzt:Innen können eine Blutuntersuchung aus verschiedensten Gründen anordnen. Oft steht dahinter die Diagnose spezifischer Krankheiten, beispielsweise wenn Patient:Innen über Symptome wie Müdigkeit, anhaltende Erschöpfung, Gewichtsverlust- oder Zunahme oder wiederkehrende Infekte klagen. Gerade bei Verdacht auf Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion oder Blutarmut wird ein Blutbild erstellt, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen.

Blutuntersuchungen können aber auch Teil eines Routine-Check-ups sein, welcher vor allen Dingen der Früherkennung von Krankheiten dient – Praxen wie die Allgemeinmedizin Hamburg beurteilen hierüber Ihren allgemeinen Gesundheitszustand. Auf der anderen Seite können Blutuntersuchungen auch während Behandlung angeordnet werden. Beispielsweise kann Ihre Praxis für Innere Medizin in Hamburg hierüber den Verlauf von Krankheiten wie Diabetes überwachen und Reaktionen auf medizinische Interventionen kontrollieren.

Blutuntersuchungen werden ebenfalls in der Vorbereitung auf eine Operation durchgeführt – hierdurch schließt Ihr:e Ärzt:in Risiken wie eine Gerinnungsstörung aus. Auch während einer Schwangerschaft sind Blutuntersuchungen möglich – beispielsweise dann, wenn der Ultraschall in der Schwangerschaft [SH1] Hinweise auf untypische Entwicklungen zeigt.

Blutwerte – wir erklären die wichtigsten Abkürzungen

Es gibt eine breite Vielfalt an Blutwerten, die wichtige Informationen bezüglich der körperlichen Gesundheit liefern können – diese können lose in verschiedene Funktionen eingeteilt werden.

Allgemeine Blutwerte

Hierbei handelt es sich um Blutwerte, die im Rahmen eines Blutbilds untersucht werden. Diese Werte geben Aufschluss über die allgemeine Blutgesundheit.

Blutwert (Abkürzung)

Normwert

Bedeutung

Leukozyten (Leu, WBC)

4.000-10.000/µl

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen. Sie spielen eine zentrale Rolle im Immunsystem und schützen den Körper vor Infektionen. Ein Mangel können auf ein geschwächtes Immunsystem hinweisen.

Erythrozyten (Ery, RBC)

4,7-6,1 Mio./µl (Männer)
4,2-5,4 Mio./µl (Frauen)

Erythrozyten, oder rote Blutkörperchen, transportieren Sauerstoff von der Lunge zu den Körpergeweben und leiten Kohlendioxid zurück zur Lunge. Abweichungen können ein Zeichen für Anämie sein.

Thrombozyten (Blutplättchen)

150.000-400.000/µl

Blutplättchen sind für die Blutgerinnung zuständig und unterstützen die Wundheilung. Erhöhte Werte können ein Zeichen für Entzündungen sein, erniedrigte Werte können auf ein erhöhtes Blutungsrisiko hinweisen.

Hämoglobin (HB)

14-18 g/dl (Männer)
12-16 g/dl (Frauen)

Bindet und transportiert Sauerstoff in den roten Blutkörperchen. Verringerte Werte können Zeichen eines Eisenmangels sein.

Hämatokrit (Hkt)

40-52% (Männer)
37-46% (Frauen)

Steht für den Anteil an roten Blutkörperchen im Blut. Ein Mangel kann auf Blutarmut hindeuten.

Stoffwechselwerte

Diese Werte geben Aufschluss über diverse Stoffwechselprozesse im Körper.

Blutwert (Abkürzung)

Normwert

Bedeutung

Blutzucker (Glukose)

70-100 mg/dl

Gibt die Konzentration von Glukose im Blut an. Erhöhte Nüchtern-Blutzuckerwerte können auf Diabetes mellitus hindeuten.

Cholesterin (Chol)

Gesamtcholesterin < 200 mg/dl,
LDL-Cholesterin < 130 mg/dl, HDL-Cholesterin > 40 mg/dl

Cholesterin ist ein fettähnlicher Stoff, der für verschiedene Körperfunktionen benötigt wird. Erhöhte Cholesterinwerte gelten als Risikofaktor für Gefäßverkalkung und Herzinfarkt.

Triglyzeride (TG)

< 150 mg/dl

Fette, in denen Energie gespeichert wird. Ein Überschuss stellt ein Risiko für die Herzgesundheit dar.

Harnsäure (HSR)

3,5-7,0 mg/dl (Männer)
2,5-5,7 mg/dl (Frauen)

Ein Abbauprodukt des Purinstoffwechsels. Eine erhöhte Konzentration kann auf Gicht hinweisen.

Organwerte

Mittels dieser Blutwerte kann die Funktion verschiedener Organe beurteilt werden.

Blutwert (Abkürzung)

Normwert

Bedeutung

Kreatinin (Krea)

0,64-1,05 mg/dl (Männer)
0,56-0,91 mg/dl (Frauen)

Ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, das über die Nieren ausgeschieden wird. Erhöhte Werte können auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen.

Harnstoff (HST)

15-45 mg/dl

Das Endprodukt des Harnstoffzyklus, wird über die Niere ausgeschieden. Erhöhte Werte können auf eine Niereninsuffizienz hindeuten.

Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT)

10-50 U/l (Männer)
10-35 U/l (Frauen)

Die GPT ist ein Leberenzym. Eine erhöhte Konzentration können auf beschädigte Leberzellen hinweisen.

Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH)

0,2-4,5 mU/l

Reguliert die Funktion der Schilddrüse. Erhöhte Werte deuten auf eine Schilddrüsenunterfunktion, erniedrigte auf eine Überfunktion hin.

Entzündungs- und Mangelwerte

Bei einer Blutuntersuchung können auch Entzündungswerte erhoben werden – hierbei handelt es sich um Marker für Entzündungen oder Mangelzustände.

Blutwert (Abkürzung)

Normwert

Bedeutung

C-reaktives Protein (CRP)

< 5 mg/l

Ein unspezifischer Entzündungsmarker, wird in der Leber gebildet. Erhöhte Werte können auf Infektionen hindeuten.

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)

< 15 mm/h (Männer unter 50 Jahren)
< 20 mm/h (Männer über 50 Jahren, Frauen unter 50 Jahren)
< 30 mm/h (Frauen über 50 Jahren)

Ein Entzündungsparameter, der die Sinkgeschwindigkeit der Erythrozyten angibt. Gibt Hinweise auf das Vorliegen einer entzündlichen Erkrankung.

Ferritin (Fer)

≈15-400 ng/ml

Ein Protein, welches Eisen speichert. Eine verminderte Konzentration kann auf einen Eisenmangel hinweisen.

Vitamin B12

200-1000 pg/ml

Ist an der Blutbildung und Nervenfunktion beteiligt. Ein Mangel kann auf Blutarmut und Nervenschäden hindeuten.

Folsäure (Fols)

2,5-9,1 μg/l

Ein B-Vitamin, das wichtig für Zellteilung und Blutbildung ist. Ein Mangel kann Anzeichen von Blutarmut sein.

Blutuntersuchung – Laborwerte richtig einordnen

Die genannten Blutwerte geben einen groben Überblick über Ihre Gesundheit, sollten jedoch stets im Kontext betrachtet werden. So können Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnizität und Lebensgewohnheiten Blutwerte beeinflussen. Auch Medikamente und Erkrankungen können für Abweichungen sorgen. In den meisten Fällen sind geringfügige Abweichungen von den Normwerten kein Grund zur Sorge – besprechen Sie Ihre Ergebnisse bei Unsicherheiten aber mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin bei ETERNO. Diese können Sie weiterführend beraten und im Zweifelsfall weitere Untersuchungen veranlassen.

FAQs zu Blutuntersuchungen, Werten und deren Abkürzungen

Was bedeuten die Werte bei einer Blutuntersuchung?

Die Werte, die bei einer Blutuntersuchung erhoben werden, liefern Informationen zu verschiedenen Aspekten der Gesundheit. Allgemeine Blutwerte wie Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten liefern Informationen über die Blutgesundheit, das Immunsystem und mögliche Blutarmut oder Blutungsstörungen. Stoffwechselwerte wie Blutzucker und Cholesterin geben über die Aktivität des Stoffwechsels Aufschluss. Organwerte wie Kreatinin und Harnstoff spiegeln die Funktion von Organen wider. Entzündungs- und Mangelwerte weisen auf Entzündungen, Infektionen oder Nährstoffmangel hin.

Welcher Blutwert deutet auf Herzprobleme hin?

Auf Herzprobleme deuten vor allen Dingen erhöhte Cholesterin- und Triglyzeridwerte hin. Aber auch andere Blutwerte können indirekt mit Herzerkrankungen in Verbindung stehen – so können zum Beispiel erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte auf eine Niereninsuffizienz hinweisen, die wiederum mit einer eingeschränkten Herzfunktion zu tun haben kann. Wenden Sie sich bei Bedenken an Ihre Praxis für Kardiologie in Hamburg – hier wird Ihnen bei Fragen rund um Ihr Herz weitergeholfen.

Welche fünf Blutwerte sind wichtig?

Zu den fünf wichtigsten Blutwerten gehören:

1.     Allgemeine Blutwerte – geben einen Überblick über die allgemeine Blutgesundheit

2.     Cholesterin – Marker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

3.     Blutzucker – kann auf Diabetes mellitus hinweisen

4.     Kreatinin – gibt Aufschluss über die Nierenfunktion

5.     Leberenzyme (GPT/ALT) – weisen auf Leberschäden hin

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Bei Bluttests werden, je nach Art der Untersuchung, die unterschiedlichsten Werte erhoben. Wir erklären die wichtigsten Blutwerte und deren Abkürzungen.